Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

 

Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis - Seminardetails


aktuelles Semester: SS24
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Semester:SS17
 
Titel:

Lebensweltorientierung und Rekonstruktive Soziale Arbeit

 
 
Lehrgebiet/Studienbereich:Erziehungswissenschaften 
 
Scheine / Modul:BA Soz Prüfung G 1.2, Modul: Professionelle Identität (Prüfungsordnungen bis 2010)
BA Soz Prüfung G 1.2, Modul: Professionelle Identität (Prüfungsordnung 2011/2015)

BA Kind Prüfung WA.1: Wahlmodul (Prüfungsordnung 2014/2015/2021)
BA SA/SP Prüfungen WM.1/2: Wahlmodul (Prüfungsordnungen 2011/2015)
BA SA/SP Prüfung WM.1: Wahlmodul (Prüfungsordnung 2021 ab Sommersemester 2022)
 
DozentIn:Fehlau, Michael
 
Zeit:Mittwoch,
14:30 Uhr bis 17:45 Uhr
Seminarumfang:4 SWS
Seminarbeginn:19.04
 
Raum:03.E.018
 
Kommentar:
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Inhalt:

Das Konzept einer Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit wurde maßgeblich von Hans Thiersch seit den 1970er Jahren entwickelt. Es gilt gegenwärtig als eine der einflussreichsten professionstheoretischen Positionen innerhalb einer vielfältigen Theorienlandschaft. Professionelles Handeln nimmt nach Hans Thiersch (2014) seinen Ausgangspunkt bei den Selbstdeutungen, den Wünschen und Interessen der Menschen, die Angebote Sozialer Arbeit in Anspruch nehmen (müssen) und verfolgt gemeinsam mit diesen das Ziel, sich selbstbestimmter in ihren alltäglichen Verhältnissen erfahren zu können. Mit dieser emanzipatorischen Hinwendung zum Alltag ihrer Adressat*innen verbindet eine lebensweltorientierte Soziale Arbeit erstens den Anspruch, diese in ihren ‚alltäglich verstrickten‘, eigensinnigen Lebensentwürfen ganzheitlich zu verstehen, ohne ihnen fremddefinierte Kategorien von z.B. Störung oder Abweichung überzustülpen. Zweitens ist sie dazu aufgerufen, auch die eigene Handlungspraxis hinsichtlich fremdbestimmender Strukturen sowie Deutungs- und Handlungsmuster zu reflektieren. Handlungsmethodische Zugänge zu einem entsprechenden Selbst- und Fremdverstehen bietet das Programm der sogenannten Rekonstruktiven Sozialen Arbeit an, das „forschungsmethodische Ansätze des Sinnverstehens nutzbar für die … Praxis … macht“ (Miethe, 2015, S. 186).

Das Seminar führt zunächst in Grundbegriffe und -annahmen der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit nach Hans Thiersch ein. Dem Begriff des Sinnverstehens wird sich anschließend theoretisch über das Konzept „hermeneutischer Sensibilität“ (Helfferich & Kruse, 2007) genähert. Handlungsmethodische Ansätze im Verständnis Rekonstruktiver Sozialer Arbeit folgen am Beispiel biografie- und ressourcenorientierter Diagnoseverfahren, die in ihren Möglichkeiten, aber auch Grenzen diskutiert werden. Begrenzungen ergeben sich u.a. aus dem strukturellen Widerspruch Sozialer Arbeit zwischen Hilfe und Kontrolle, dem sogenannten Doppelten Mandat. Den Abschluss des Seminars bildet eine kleine Interpretationswerkstatt, in der Auszüge aus Interviews mit Adressat*innen und Fachkräften Sozialer Arbeit auf der Grundlage der im Seminar erarbeiteten Inhalte interpretiert und miteinander in Beziehung gesetzt werden.

Literatur

Helfferich, Cornelia & Kruse, Jan (2007). Hermeneutisches Fremdverstehen als eine
sensibilisierende Praxeologie für sozialarbeiterische Beratungskontexte. Oder: Vom „professionellen Blick" zum „hermeneutischen Ohr". In: Ingrid Miethe et al. (Hrsg.), Rekonstruktion und Intervention. Interdisziplinäre Beiträge zur rekonstruktiven Sozialarbeitsforschung (S. 175-188). Opladen: Barbara Budrich.

Miethe, Ingrid (2015). Rekonstruktive Sozialpädagogik/Rekonstruktive Sozialarbeitsforschung. In: Regina Rätz & Bettina Völter (Hrsg.), Wörterbuch Rekonstruktive Soziale Arbeit (S. 186-188). Opladen: Barbara Budrich.

Thiersch, Hans (2014). Lebensweltorientierte Soziale Arbeit. Aufgaben der Praxis im sozialen Wandel (9. Aufl.). Weinheim: Beltz Juventa.

Empfehlungen zu speziellen Kenntnissen und Bereitschaften:

Ziele des Seminars sind das Anstoßen einer kritisch-reflexiven Auseinandersetzung mit eigenen und an Soziale Arbeit herangetragene Erwartungshaltungen und Normalitätsvorstellungen sowie die Einübung einer Haltung, die eigensinnige Lebensentwürfe im Sinne der Lebensweltorientierung verstehend anerkennt.

Ergänzt wird das Seminar durch Beiträge von eingeladenen Praktiker*innen zu Fragen des eigenen professionellen Selbstverständnisses, ihren Erfahrungen von Möglichkeiten und Begrenzungen fachlichen Handelns in ihrem Tätigkeitsfeld und ihren fremdverstehenden Zugängen zu den Lebenswelten ihrer Adressat*innen.

Arbeitsformen:

Input des Dozenten, Plenumsdiskussionen, Kleingruppenarbeit, Interpretationswerkstatt

Prüfungsleistungen bzw. Testat:

Je als Zweiergruppe
- ein Referat (30 min.) mit Handout oder
- eine Hausarbeit (max. 15 Seiten – Deckblatt, Verzeichnisse und eventuelle Anhänge nicht mitgezählt)
zu einem selbst gewählten Thema mit Bezug zum Seminar in Absprache mit dem Dozenten

Basisliteratur:

Wird im Seminar bekanntgegeben!

 
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